Wir mussten das Blog mal schnell auf einen neuen Server umziehen. Fragt nicht…
Ich muss zunächst mal sagen, dass meine Kinder sich zu ganz großartigen Kindern entwickeln und ich sehr stolz bin. Ich sage das Beiden auch ständig jeden Tag. Das möchte ich vorweg schicken, um keinen falschen Eindruck zu erwecken. Jetzt denkt sicher jeder, oje, wenn sie so anfängt, dann heißt das nix Gutes. Naja, so drastisch ist es sicher nicht wie sich die Einleitung liest und vermuten lässt, aber so ganz unproblematisch ist es zur Zeit bei uns im Haus nicht.
Die Überschrift ist zur Zeit Programm bei uns 🙂 Anni liebt ihren Kindergarten und das macht uns so so so glücklich. Anfang Juni hatte ich ein sehr anhängliches Kind, von dem ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, dass sie ganz alleine den ganzen Tag im Kindergarten bleibt. Aber: Meine Tochter hat mich mal wieder eine Lektion gelehrt – sie ist nicht berechenbar! Sie ist immer für eine Überraschung gut 😉
Mama, ich muss nicht Pippi
Ich habe bereits am 9. Mai einen Artikel zu dem Thema „Trocken werden“ veröffentlicht. Ich gebe mal ein kurzes Update: Bis vor vier Wochen gab es nichts, das wirklich berichtenswert gewesen wäre. Denn: Meine Tochter hatte auf vieles Bock, aber nicht darauf auf die Toilette zu gehen. Die Windel war unser ständiger Begleiter und wenn ich nur erwähnte, dass man auch mal mal einer Unterhose anziehen könnte, schoss mir gleich die geballte Ablehnung entgegen. Sie hatte einfach keine Lust darauf.
Ich erkenne mich nicht mehr!
Viele junge Mütter kennen das – irgendwann kommt der Moment, da schaut man in den Spiegel und denkt: „Oh mein Gott! Wie sehe ich denn aus?“ Ich hatte diesen Moment nicht nur einmal, sondern gleich drei Mal. Nach jeder Schwangerschaft stieg ich auf die Waage und dachte, das darf doch nicht wahr sein. Doch mein Kleiderschrank bestätigte die schreckliche Wahrheit: Ich war wirklich dick!
Es gibt sie ja tatsächlich. Diese Frauen, die Wehen bekommen, ins Krankenhaus fahren und ein paar Stunden später halten sie ihr Kind in den Armen. Ich kenne sie, diese Frauen. Und ich freue mich von Herzen für sie (auch wenn ich etwas neidisch bin…). Doch für mich ist diese ursprüngliche Version einer Geburt leider keine Option gewesen. Geplant war sie, klar. Aber eine Option war sie leider nicht…
Als ich erfuhr, dass mein Sohn im Mutterleib gestorben ist, dachte ich zuerst, was habe ich falsch gemacht. Was habe ich getan, das mein Kind umgebracht hat. Ich denke, wenn ein Embryo in den ersten Schwangerschaftsmonaten stirbt, dann gibt es oft einfach keine Erklärung. Man hört Aussagen wie zum Beispiel „Ach, wer weiß, was mit dem Kind war“, „Vielleicht war es krank“, „Der Körper hat das geregelt“ und und und. Wahrscheinlich ist da auch oft was dran. Doch wenn ein Kind in der 37. Schwangerschaftswoche stirbt, dann ist das eine andere Situation. Man hat etliche Ultraschalls, CTG und alle möglichen Untersuchungen durch und (zumindest in meinem Fall) hieß es, dem Kind gehts gut – alles ist prima.
Ihr Hebammen, ihr braucht wirklich starke Nerven! Ihr erlebt Familien in absoluten Ausnahmesituationen. Ihr begleitet Frauen durch 40 Wochen Schwangerschaft, bereitet sie auf die Geburt vor, sprecht mit ihnen über Ängste, Wünsche, Träume. Ihr seid Vertraute, beste Freundin, Ratgeber. Ihr seid medizinisch hervorragend ausgebildet, ihr macht Akupunktur, ihr kennt euch mit Naturheilkunde aus, ihr moxt, ihr schreibt und wertet CTG aus. Ihr begleitet Frauen in ihren extremsten Momenten, ihr unterstützt bei der Geburt, ihr habt wirklich einen körperlich anstrengenden Job. Ihr arbeitet im Schichtdienst und auch nach der Geburt seit ihr ein Jahr an der Seite der Familie. Ihr helft beim Stillen, ihr wiegt, kontrolliert, macht Rückbildung und habt für die schwierige Zeit am Anfang immer viele Ratschläge. Ohne euch wäre das Leben für Mütter und Väter deutlich schwieriger. Ihr gebt uns Sicherheit und ihr seid immer da. Und das alles ist nur ein kleiner Teil dessen, was ihr Hebammen täglich leistet.
Ein Abschiedsbrief
Von einem Kind Abschied zu nehmen ist das Schlimmste und Unnatürlichste, das eine Familie durchmachen kann. Eltern sollten niemals am Grab ihrer Kinder stehen. Das ist falsch. Doch es passiert. Und es ist uns passiert. An Ostern 2015. Es gibt sehr viele verschiedene Wege damit umzugehen und auch wir sind nicht nur einen Weg der Verarbeitung gegangen. Einer war ein Abschiedsbrief. Im Mai 2015 habe ich mich hingesetzt und habe Matti einen Brief geschrieben. Ich habe lange gebraucht, um ihn zu veröffentlichen. Jetzt bin ich in Absprache mit meinem Mann soweit das zu tun:
2017 erzählten mein Mann und ich unsere Geschichte in dem Magazin „Lichtblicke“ der evangelischen Kirche Baden. Es war nicht einfach, aber wir taten es um Mut zu machen. Andere Eltern, die eine solche Erfahrung machen müssen, sollen wissen, dass das Leben weitergeht. Auch wenn die Zeit vermeintlich still steht, heißt das nicht, dass man nicht mehr lachen und glücklich sein darf. Meine liebe Kollegin Katja Syri hat aus unserer Geschichte einen wunderbaren Film gemacht. Er ist eingebettet in ein Studiogespräch. Bei etwa Minute 3.15 beginnt der Beitrag: